Movens Bild. Zwischen Evidenz und Affekt (2008)

G. Boehm, B. Mersmann, C. Spies (Hg.)

Verlag: Wilhelm Fink Verlag
Erschienen: 2008
Preis: EUR 41.90 / CHF 56.50
Umfang: 435 S.
ISBN: 978-3-7705-4631-2

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Die fundamentale Macht und Bedeutung des Bildes lässt sich weder auf die mediale Verfügbarkeit noch auf seine Zeichenoder Symbolhaftigkeit reduzieren. Vielmehr erweist sich das Bild als ein Gegenüber – als ein Gestaltungsmoment, das Kommunikationsprozesse aktiv initiiert und steuert. Hier setzt der Begriff »Movens Bild« an. Er bezeichnet die Wirkung des Ikonischen, das Bewegende wie auch das Bewegte des Bildes. Diese Bandbreite des Ikonischen wird im Gegenüber von Evidenz und Affekt diskutiert, die als integrale Momente bildlichen Ausdrucks gegensätzlich erscheinen, aber doch unmittelbar zusammen gehören. Wie verschränkt sich die affektive Dimension des Bildes mit seiner Evidenzerzeugung? Weder lässt sich die dem Bild innewohnende Affektleistung von seiner Evidenzerzeugung trennen, noch ist bildliche Evidenz ohne affektive Motivierung denkbar.

Im Zentrum der Debatte steht also die Einsicht, dass es eine eigene Logik des Zeigens und Offenbarens gibt, welche die Wirkmächtigkeit der Bilder ausmacht. Ihr Spektrum ist breit und bietet eine Vielfalt an Übergängen: Es reicht von luzider Sachhaltigkeit über emotionale Aufladung und ästhetische Suggestion bis hin zur affektiven Überwältigung.